Vereinsreise ins Südtirol

Vereinsreise ins Südtirol

Frohgelaunt besammeln sich die 46 reisefreudigen Harmonistinnen und Harmonisten samt Angehörigen und Gönner um 7.00h in Rütihof respektive um 7.20h in Wettingen. Voller Vorfreude starten wir in ein sonniges und warmes Pfingstwochenende Richtung Südtirol. Reiseleiter Martin begrüsst uns und verteilt hübsche, selbstabgepackte (!) Säckli, die es wahrlich in sich haben: nebst Süssigkeiten (temperaturresistenten und anderen...) für einen zwischenzeitlichen Zuckerschub findet sich in jedem Beutel auch ein Zettelchen mit einer zweistelligen Zahl. Gespannte Erwartung macht sich sofort im Bus breit, sind doch solche Znünisäckli nicht ganz unbekannt ... Kurz nach Abfahrt ertönt über die Lautsprecher eine sympathische Stimme, welche uns bereits dialektisch auf unsere Reise eicht: Sie gehört unserem äusserst souveränen Chauffeur Peter. Der Zufall will es, dass wir einen im Südtirol aufgewachsenen und somit äusserst ortskundigen Mann am „Ruder“ zugewiesen erhielten. Dies wird sich sehr zu unserem Vorteil entpuppen ...
Nach dem Grenzübergang gibt es den ersten Kaffeehalt in der Raststätte Hohenems.
Gestärkt geht es weiter durch den Arlbergtunnel und auf den Reschenpass. In Graun am Reschensee gönnen wir uns den Mittagshalt. Vor einer wunderschönen Kulisse verzehren wir unseren mitgebrachten Lunch. Zu Staunen gibt nebst dem geschichtsträchtigen Kirchturm im Wasser auch das Fischerei-Ablaufsystem. Ruck-Zuck-Zack-Zack organisiert sind die da oben ... Der Eine und die Andere gönnen sich ein süsses Dessert aus dem Bollinger'schen Proviantsäckli und nun wird auch das Rätsel um die enthaltene Nummer gelöst: Als Glücksfee amtet Harmonist Chefredaktorin Brigitte und erwürfelt unter immenser Anspannung zwei mal zwei Ziffern. Die passenden Papierchen dazu waren erfreulicherweise bei uns beiden zu finden, womit auch der Gewinn dieser Lottoziehung erklärt ist :-) Die Reise führt uns hinunter Richtung Meran. Wir sind bereits ein erstes Mal dankbar für die Erfindung der Klimaanlage. Selbige verlassen wir in Schluderns nur ungern, denn draussen wartet eine drückende Hitze. Die Freude auf die erste kulturelle Führung unseres Ausfluges lässt uns dennoch cool bleiben und sogar die gehörige Steigung zur Churburg hinauf bezwingen. Gelassenheit geben uns auch die diversen Trinklokale, welche bereits für den Hinabweg beäugt werden. Auf der Churburg tauchen wir ein in die Zeit von auf Decken gemalten Stammbäumen, Hofdamen und Ritterkämpfen.
Nach erfolgtem Abstieg mit Erfrischungszwischenhalt fährt uns Peter durch den dichten Pfingstverkehr nach Meran. Es bleibt gerade Zeit für Zimmerbezug, Frischmachen und ein Apéro an einem lauschigen Schattenplatz. Das Abendessen mit fünf Gängen im Hotel Europa Splendid gibt uns einen Einblick in die kulinarischen Köstlichkeiten des Südtirols. Danach lädt die wunderschöne Altstadt von Meran und die weiterhin sehr milden Temperaturen zum Flanieren und Geniessen ein.

Nach einer mehr oder weniger kurzen Nacht lockt ein reichhaltiges Frühstücksbuffet die ganze Gruppe in den Speisesaal. Um 9.30h treffen wir uns beim Reisecar, denn heute steht die 3- Burgenwanderung auf dem Programm. Natürlich haben sich alle mit gutem Schuhwerk, Sonnencrème und genügend Trinkenreserven ausgerüstet.(Temperaturvorhersage: 35°C). Der Ausgangspunkt unserer Wanderung ist die kleine Ortschaft Missian, welche wir nach einer kurzen Fahrt erreichen. Peter meint, er versuche uns mit dem Car so weit wie möglich nach oben zu chauffieren, da wir bei diesen Temperaturen um jeden Meter froh sein werden. Ein Mann ein Wort und damit nicht genug: Mangels Wendeplatz amortisiert Peter den Rückwärtsgang seines Gefährts wohl bis an dessen Einsatzende. Der hat bei der Fahrschule gut aufgepasst, sapperlott! Dafür erhält er einen Sonderapplaus. Wir folgen dem gemächlich steigenden Weg und können schon bald Schloss Korb ausmachen. Der Weg führt uns an Weinbergen entlang und wir geniessen eine herrliche Aussicht übers Tal. Nach einem schliesslich doch ziemlich steilen Aufstieg erreichen wir unser Mittagsziel: Schloss Hocheppan. Bei Speis und wohlverdientem Trank in der Burgschenke können wir uns unter schattigen Lauben regenerieren. Wir besichtigen die Burgkapelle St. Katharina mit ihren romanischen Fresken-Zyklen (Anmerkung der Schreiber: Es lohnt sich als Grundlage oder Ergänzung die Reiseinformationen von Martin zu lesen!). Von Schloss Hocheppan führt uns der Weg steil in eine Schlucht hinab und auf der anderen Seite über eine sehr vertrauenswürdige Holztreppe wieder hoch (sprichwörtlich: wir gingen steil). Nach einem letzten Aufstieg erreichen wir Schloss Boymont und wer noch mochte stieg die 200 Treppen zum Turm hinauf, wo man mit einer spektakulären Aussicht belohnt wurde. Wiederum können wir uns in der Burgschenke mit deftigen Südtiroler Spezialitäten verköstigen. Das Burgbier schmeckt im Tonbecher gerade doppelt so frisch.

Gestärkt steigen wir auf leistungsangepassten verschiedenen Wegen hinab, wobei der direkteste Weg nicht immer der schnellste zu sein schien. Kurz vor dem vereinbarten Treffpunkt mit Peter gönnen sich einige noch eine nasse Abkühlung am Brunnen. Im von Peter wunderbar vorgekühlten Car gleiten wir (vorwärts!) wieder nach Meran. Ob der entspannenden Atmosphäre wird es still auf dieser kurzen Strecke. Das gemeinsame Nachtessen führt uns ins Restaurant Forsterbräu unweit unseres Hotels. In einem äusserst lauschigen Innenhof geniessen wir ein ausgedehntes Nachtessen. Es entbrennt beinahe ein Wettbewerb um die Weinwahl und die Kenner loben sich gegenseitig für die gute Wahl. Die Kameradschaft kann an diesem Abend hervorragend gepflegt werden und wir verbringen einen tollen Abend. Die Nacht lädt noch zu individuellen Spaziergängen durch die unzähligen mit Laubengängen gesäumten Gässchen und zu einem vorletzten, letzten und wirklich letzten Schlummertrunk ein.

Noch einmal dürfen wir uns am Montagmorgen am vielfältigen Frühstücksangebot laben. Danach heisst es leider Abschied nehmen. Die Heimreise führt uns durchs Eisacktal (via Bozen) nach Brixen. Dort kommen wir in den Genuss einer Stadtbesichtigung und tauchen in die kirchlich geprägte Geschichte dieser Stadt ein. Dabei schlendern wir durch malerische Gassen, vorbei am Lebensbrunnen und durch Laubengänge. Immer wieder werden wir durch Glockenklänge von verschiedenen Kirchtürmen ein klein Wenig von den Erläuterungen unserer Führerin abgelenkt.

Danach bleiben uns zwei Stunden Zeit für ein individuelles Mittagessen und um sich die schöne Altstadt noch etwas genauer anzuschauen. Um 14.00h treten wir unsere Heimfahrt über den Brennerpass Richtung Arlberg an. Es wird langsam ruhig im Car und die Meisten meditieren ob der vielseitigen Eindrücke zufrieden in ihren Sitzen. Pünktlich um 19.00h treffen wir bei der HPS Wettingen ein. Kurz darauf verlassen in Rütihof auch die samstags dort Zugestiegenen den Car.

Lieber Martin, Du hast für uns eine prima Reise zusammengestellt und Alles hervorragend organisiert. Für Deinen grossen Effort sagen wir ganz herzlich: DANKE!