Bergtour

Bergtour

Wanderprotokoll (1. Tag)

Kenntniserlangung
Am 17.06.2016 gegen 15 Uhr wurde durch die Wanderleitung Yvonne und Mäge den Wanderlustigen aus der Schweiz und Deutschland die erste Informationsmail bezüglich der anstehenden Wanderung im Jahre 2016 gesendet. Wer auf diese Mail positiv reagierte, wurde mit weiteren Informationen und genauen Details versorgt.

Eintreffen an der Wanderörtlichkeit
Nachdem die deutschen Wanderer wie gewohnt bei diversen Schweizer Freunden die Nacht vor der Wanderung Asyl bekamen, trafen sich alle am 04.09.2016 um Punkt 7.20 Uhr am Bahnhof Baden zum Start der Wanderung. Dort begrüsste man sich herzlich mit Umarmungen und Küssen. Nachdem das Namensgedächtnis aller Wanderer kurz aufgefrischt wurde, gab Yvonne den Startschuss und scheuchte die Meute in den Zug nach Zürich. In Zürich angekommen, wurde die Wanderschaft erneut von den Organisatoren von einem Gleis zum anderen gescheucht und in den Zug nach Wil verfrachtet. Die hungrigen Wanderer bekamen während der Zugfahrt Süßigkeiten von den Organisatoren und Selbstgebackenes von Vreni. Lediglich zwei Personen schmeckte das Gebäck nicht, da bei diesen königliche Plastikteile hineingebacken wurden. Aus diesem Grund sind die beiden Personen erkoren worden, den jährlichen Verlaufsbericht schriftlich vorzulegen. Das Ziel Wil haben wir um 08.54 Uhr erreicht. Wiedermals musste die wanderlustige Meute zum Umsteigen in die S-Bahn nach Bütschwil genötigt werden. Kaum einen Sitzplatz ergattert, wurde die Wanderschaft erneut aufgescheucht und in einen Bus gelotst. Nach kurviger Fahrt erreichten die Wanderer das Gasthaus Hulftegg wo diese erneut, ohne einen Meter gewandert zu sein, mit Essen versorgt werden musste. Die Freude auf die Gipfeli war deutlich zu sehen, da diese nur wenige Minuten auf dem Tisch überlebten. Gestärkt brachen dann die 21 Wanderer auf in Richtung Schnebelhorn. Nach langer Berg- und Tal-Wanderung wurde schließlich die Mittagspause auf dem Gipfel des Schnebelhorns abgehalten, auf welchen sich manch Wanderer nur mit viel Wasserverlust hochkämpfen konnte. Da die Mittagspause nicht ausreichte, wurde 20 Minuten später eine weitere Pause auf der Alm Schindelberg eingelegt, wo sich auch der letzte Wanderer mit Bier und Schnaps restlos stärken konnte für den weiteren Wanderungsverlauf. Nun konnte auch das Ziel, die Hütte Chrüzegg, auf den Wegweisern wahrgenommen werden. Auf dem Weg zum Tagesziel war die Stimmung der Wanderer so gut, dass diese unterwegs die Radfahrer, welche sich mit Kondition statt Carbon die Berge hinaufkämpften, mit mehreren Laola-Wellen anfeuerten. Nach weiteren 1,25 Stunden wurde schließlich das Tagesziel, Chrüzegg, um 16.30 Uhr erreicht.

Angekommen bei der Übernachtungshütte mit einer traumhaften Aussicht auf den Bodensee, sowie zeitgleich auf den Zürichsee, sind die Wanderer vom Personal mit hellem Lager und Holunderwein wieder aufgepäppelt worden. Nachdem sich die Wanderer teilweise zu fünft gemeinsam in 3 Minuten geduscht hatten, wurden diese im Essenssaal der Hütte mit einem sagenhaften 3-Gänge-Menü empfangen. Zum Abschluss wurden die zwei Hamburger nach Draußen geschickt, um dort ein Lagerfeuer zu entfachen. Nachdem sich die Wanderschaft gemeinsam am Feuer versammelte, bekam jeder ein Weißwein gereicht. Zusätzlich haben wir zwei Himmelslaternen in die Luft entsandt, welche beide in Richtung des Bodensees davonflogen. Eine Laterne war für unseren verstorbenen Freund Wädli und der andere flog für seine Frau Doris, um ihr so Kraft zu senden. Es wurde auf Wädli mit dem Weißwein angestoßen und alte Geschichten erzählt. Im Anschluss liess der harte Kern der Wanderschaft die Nacht zum Tag erwachen und trank bis in die Morgenstunden das leckere helle Lager aus der Schweiz.

Abschluss des Protokolls:
Im Gesamten ist ein großes Lob den neuen Organisatorinnen auszusprechen, welche in sehr große Fußstapfen treten mussten. Dies haben jedoch beide mit Bravour gemeistert.

"Eine musikalische Umsetzung der Tagesereignisse" (2. Tag)

Je nach Uhrzeit der Nachtruhe sind einige von uns zum Morgenessen poco sostenuto (etwas zurückhaltend) erschienen, wobei andere bereits einen vivace (lebhaften) Ausdruck vermittelten. Die normalerweise unüberhörbare Stimme von Yvonne war diesen Morgen eher im Pianissimo (sehr leise) angegliedert und aufgrund ihrer Heiserkeit war sie zeitweise schon sehr morendo (ersterbend). Das heisst aber nicht, dass wir die Morgenstunde leggero e dolce (leicht und lieblich) geniessen konnten. Die sich fortissimo (sehr laut) ausdrückenden Frauen der Damenriege Galgenen, welche ebenfalls im gleichen Saal ihr Morgenessen einnahmen, liessen uns keine Möglichkeit zu, den Tag etwas calando (ruhig) anzugehen. Das "Geschnatter" war so agitato (aufgeregt) und tumultuoso (lärmend), dass wir uns möglichst schnell lamentabile (klagend) zurückzogen. Nach dem Zusammenpacken unseres Nachtlagers, welches wir glücklicherweise wieder René und Esther Bachofner mitgeben konnten, stellten wir uns grazioso e piacevole (anmutig und gefällig) für das obligate (obligatorische) Morgenfoto bereit. Diejenigen mit einem espressivo (ausdrucksvollen) Gesichtsausdruck durften etwas weiter vorne stehen und die anderen welche eher doloroso und dolente (schmerzlich und klagend) waren, rückten automatisch etwas in den Hintergrund.

Alsbald marschierten wir im Allegro comodo (gemächlich schnellem Tempo) von der Chrüzegg los. Animato e fiero (anmutig und stolz) ging es vorerst leicht abwärts gemütlich dahin. Doch schon bald standen wir vor einer gewaltigen Steigung, welche tutta la Forza (alle unsere Kraft) fordern würde. A piacere (nach Belieben) konnte man auch eine flachere Variante wählen, für welche sich eine kleine Gruppe entschieden hatte. Die Gipfelgruppe, welche von Mägi moderato e giusto (mässig und angemessen) angeführt wurde, kämpfte sich nun affettuoso (leidenschaftlich) Meter um Meter in die Höhe. Eine grandioso (grossartige) Aussicht auf dem Tweralpspitz 1331 müM. sowohl ins Toggenburg wie auch in die Linthebene war schlussendlich der Lohn für die Bemühung. Nach kurzem aber heftigem Abstieg konnten wir unsere abgespaltete Gruppe wieder anschliessen. Zu unserem Leid begegneten wir "unseren" schwatzhaften Frauen wieder, welche sich noch immer con brio (mit Lebhaftigkeit) forte (laut) gestikulierend unterhielten. Auf dem hinteren Köbelberg eröffnete sich uns eine frisch gemähte pomposo (prächtige) Wiese, welche sich uns zum Mittagslunch einladend anbot. Eindrücklich unterscheidet sich die im Rucksack mitgetragene Verpflegung. Von nobile (edel) verpackten Spezialitäten bis zum semplice (schlichten) Würstchen war alles vertreten. Wir unterhielten uns scherzando e sereno (scherzend und heiter) bevor wir den rigoroso (strengen) Abstieg nach Rüeterswil unter die Füsse nahmen. Die angestrebte Wirtschaft hatte leider Wirtesonntag was uns veranlasste, das Finale unserer Wanderung über piacevole (gefällige) Wiesen fortzusetzen. Leicht sensibile e sospirando (empfindsam und seufzend) erreichten wir maestoso (erhaben) unseren Zielort St.Gallenkappel. Hier suchten wir dann presto (rasch) das nächste Restaurant auf, in welchem wir dann etwas leno (matt) unsere trockenen Kehlen bewässerten. Zu gegebener Zeit begaben wir uns determinato (entschlossen) zur Bushaltestelle welche den Heimweg über Rapperswil - Zürich HB - Baden einleitete.

In Baden haben wir uns con sentimento (mit tiefer Empfindung) von unseren lieben Freunden aus Deutschland verabschiedet bevor wir con anima (seelenvoll) unsere individuellen Heimreisen antraten.

Ein gebührender Dank gilt den beiden Reiseleiterinnen Yvonne Gruber und Mägi Keller, welche diese Bergtour appassionato (leidenschaftlich) vorbereitet und burlesco (humorvoll) geführt haben, sowie René und Esther Bachofner, welche sich für den Transport der grave (schweren) Rucksäcke zur Verfügung gestellt haben.